Die gezielte Manipulation von Informationen und Bildern wird immer einfacher und verbreitet sich entsprechend rasant. Der Weltrisikobericht 2024 stuft Desinformation insbesondere in Hinblick auf die Demokratie als größtes globales Risiko ein! Der kritische und reflektierte Umgang mit der unübersichtlichen Informationsflut ist daher eine ebenso enorme Herausforderung wie dringende Notwendigkeit für alle Generationen.
Auf dieser Seite finden Sie die beiden aktuellen Veranstaltungshinweise der Reihe „Medien.Mündigkeit“. Sie wurde ins Leben gerufen vom Evangelischen Forum und der Stiftung Informationskompetenz in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Bonn. Die Evangelische Akademie im Rheinland ist als neue Kooperationspartnerin dabei.
„Zum Umgang mit digitalen Inhalten – Bedeutung und Wege der Verifizierung“
Dienstag, 23. April 2024, 19:00 – 20:30 Uhr, Eintritt frei
Haus der Bildung, Mühlheimer Platz 1, 53111 Bonn, Großer Saal (keine Anmeldung erforderlich)
Referent: Jochen Spangenberg
Der Vortrag behandelt Fragen wie die, was unter ‚Desinformation‘ zu verstehen ist, welche Rolle Technologien sowohl bei der Verbreitung als auch Verifizierung von Inhalten spielen, und warum es wichtig ist, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Anhand von praktischen Beispielen wird aufgezeigt, wie sich digital verbreitete Informationen analysieren und überprüfen lassen, und wie man sich vor potenziell traumatisierenden Inhalten schützen kann.
Anschließend Diskussion mit dem Publikum.
Zur Person: Jochen Spangenberg arbeitet an der Schnittstelle zwischen Journalismus, IT und Medien im Bereich Forschungs- und Kooperationsprojekte der Deutschen Welle in Berlin. Seit zehn Jahren beschäftigt er sich mit dem Thema Desinformationen und (teil)automatisierter Analyse / Verifizierung digitaler Inhalte im journalistischen Kontext. Daneben ist er Dozent am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin. Zudem vermittelt er Medienkompetenz an Schulen in Workshops, die von der Nichtregierungsorganisation Lie Detectors organisiert werden. Weiterhin ist er Mitglied im Board des EDMO (European Digital Media Observatory), der zentralen Initiative der EU gegen Desinformation.
Bei dieser Veranstaltung spricht Jochen Spangenberg als Privatperson und nicht im Namen einer der Organisationen, für die er tätig ist bzw. bei denen er sich engagiert.
Moderation: Dr. Susannah Cremer-Bermbach, Stiftung Informationskompetenz, und Pfr. Niels Wey, Evangelischer Kirchenkreis Bonn.
„Fakt & Fake. Über die neue Macht der Desinformation und die Wege zur Mündigkeit“
Donnerstag, 2. Mai 2024, 19:00 – 20:30 Uhr, Eintritt frei
Haus der Bildung, Mühlheimer Platz 1, 53111 Bonn, Großer Saal (keine Anmeldung erforderlich)
Referent: Prof. Dr. Bernhard Pörksen
Wo liegen die Ursachen der erlebbaren Fraglichkeit des Wissens und einer spürbaren Wahrheits- und Vertrauenskrise? Wie entstehen Meinungen in einer vernetzten, hochgradig nervösen Welt? Bernhard Pörksen analysiert anschaulich und konkret die Muster des digitalen Zeitalters und zeigt, wie sich unsere Idee von Wahrheit, die Dynamik von Enthüllungen, der Charakter von Debatten und die Vorstellung von Autorität und Macht unter den aktuellen Medienbedingungen verändern.
Heute ist jeder zum Sender geworden, der Einfluss des etablierten Journalismus schwindet. In dieser Situation gehört der kluge Umgang mit Informationen zur Allgemeinbildung und sollte in der Schule gelehrt werden. Medienmündigkeit ist zur Existenzfrage der Demokratie geworden.
Anschließend Diskussion mit dem Publikum.
Zur Person: Bernhard Pörksen ist seit 2008 Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Er erforscht die Macht der öffentlichen Empörung und die Zukunft der Reputation. Er entwickelt Konzepte zur präventiven Bekämpfung von Desinformation und zur dialogischen Ethik. Seit 2010 gehört er zu den Initiatoren der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union, die Ende November 2016 veröffentlicht wurde. Neben wissenschaftlichen Büchern und Aufsätzen veröffentlicht er Essays und Kommentare in vielen Zeitungen. 2018 erschien sein Buch: „Die große Gereiztheit. Wege aus der kollektiven Erregung“. Kürzlich publizierte er sein aktuelles Buch „Die Kunst des Miteinander-Redens. Über den Dialog in Gesellschaft und Politik“ gemeinsam mit dem Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun. Soeben wurde Bernhard Pörksen mit dem Internationalen Erich Fromm-Preis ausgezeichnet.
Moderation: Dr. Susannah Cremer-Bermbach, Stiftung Informationskompetenz, und Pfr. Niels Wey, Evangelischer Kirchenkreis Bonn.
Kontakt bei Fragen zur Reihe „Medien.Mündigkeit“: Dr. Bettina Förster, Studienleiterin.
Mail: bettina.foerster(at)akademie.ekir.de