Präses entsetzt über russischen Angriff: „Dieser Krieg zerstört das Leben vieler“

Dr. Latzel ruft für heute und morgen zu Glockengeläut und Gebet auf

Düsseldorf. „In Europa herrscht wieder Krieg.“ In einem neuerlichen Brief an die rheinischen Gemeinden verleiht Präses Dr. Thorsten Latzel dem Schrecken und Entsetzen darüber Ausdruck, dass sich mit Kriegsbeginn in der Ukraine trotz der intensiven diplomatischen Bemühungen und der vielen Gebete „die Logik der Gewalt“ durchgesetzt habe. „Unter der Führung von Präsident Putin hat die Russische Föderation völkerrechtswidrig die Ukraine angegriffen.“ Latzel ruft die Gemeinden heute und morgen zu Glockengeläut und Friedensgebeten auf.

„Dieser Krieg zerstört das Leben vieler Menschen“, schreibt der Präses. „Unsere Gebete und Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, die den verheerenden Gewaltakten ausgesetzt sind.“ Ohnmacht und Fassungslosigkeit träfen mitten hinein in die Zeit des Karnevals, die eigentlich im Zeichen der Ausgelassenheit und Freude stehen sollte. „Diese Freude steht in diesem Jahr unter einem bitteren Vorzeichen.“

Heute und morgen hörbares Zeichen gegen den Krieg

Latzel ruft die 643 Gemeinden und alle Christinnen und Christen der Evangelischen Kirche im Rheinland dazu auf, im Gebet und Engagement für die Menschen in der Ukraine nicht nachzulassen. Am heutigen Donnerstag und am morgigen Freitag solle gemeinsam ein hörbares Zeichen gegen den Krieg gesetzt werden. „Bitte läuten Sie heute um 18 Uhr und/oder am Freitag um 12 Uhr die Glocken Ihrer Kirchen“, appelliert der Präses an die Gemeinden. Wo es möglich sei, sollten die Kirchen offengehalten werden. Mit diesem Geläut verbinde sich auch ein Gebet des Friedens:

Gott,

wir sind erschrocken, ängstlich und wütend. Die Nachrichten aus der Ukraine und die Bilder von Krieg, Zerstörung und Flucht sind unbegreiflich, dunkel und bedrohlich. Wir sorgen uns, Gott, um die Menschen im Kriegsgebiet. Ihre Ängste können wir nur erahnen. Du kennst ihre Not. Schütze ihr Leben und schenke ihnen Zukunft.

Wieder Krieg in Europa. Es fühlt sich an, als ob manches, was wir für sicher hielten, in sich zusammenbricht. Wir suchen nach etwas, an dem wir uns festhalten können. Du, unser Gott, hast uns versprochen: „Berge mögen wohl weichen und Hügel wanken, aber meine Treue wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken.“

Lass deine tiefe Liebe in uns allen Kraft entfalten, dass der Himmel aufbricht, dass das Kleine aufblüht, dass sich die Erde wandelt. Schenk unserem Frieden Kraft – im Kleinen wie im Großen. Amen.

  • 24.2.2022
  • Ekkehard Rüger
  • Olga Kovalenko - stock.adobe.com (Fahne der Ukraine)